Vor ein paar Monaten bin ich bei YouTube zufällig über einen Clip der amerikanischen Sängerin Poe gestolpert. Wenig später lag das Album „Haunted“ aus dem Jahr 2000 in meinem Amazon-Einkaufskorb und bald darauf im CD-ROM Laufwerk meines Rechners.
Die CD beeindruckt mich musikalisch und emotional. Auf wundersame Art und Weise ist das Album ein außergewöhnliches Gesamtwerk, das man am besten am Stück hört und bietet zur gleichen Zeit sehr viele starke Einzelsongs, die sich so schön hartnäckig in Ohr und Kopf festsetzen.
Auf Amazon war zu lesen, dass Poe mit dem Album den Tod ihres Vaters, dem Film-Regisseur Tad Danielewski, verarbeiten würde – und das stimmt. Auf der CD finden sich Samples von Tonbandaufnahmen ihres Vaters, die Poe und ihr Bruder einige Jahre nach dessen Tod entdeckt haben.
Aber es geht noch weiter in die Gruselecke… Poes Bruder, Mark Danielewski, hat im Jahr 2000 seinen Debütroman „House of Leaves“ veröffentlicht. Ein monumentales Werk, das allein schon durch äußerst unübliche Layout-Ideen auffällt und polarisiert. Die Handlung dreht sich um ein Spukhaus, das House of Leaves. Und eben jenes ist wiederum in verschiedenen Songs auf „Haunted“ referenziert.
Das Buch hab ich mir nun auch gekauft. Ich bin schon sehr gespannt darauf – und ich werde berichten.
Hier ein längerer live-Mitschnitt von Poe mit drei Songs: