Ein Haushaltsgerät erzählt

Geboren wurde ich unter Schweizer Flagge. Die Berge habe ich nie gesehen, denn gleich ging es auf die Reise. In einem großen, komfortabel gepolsterten Karton.

Mein Leben begann richtig, nachdem ich in meiner Küche angekommen war. In direkter Nachbarschaft die Spüle, gegenüber Herd und Backofen. Auch Toaster, Wasserkocher und Kühlschrank habe ich immer im Blick. Direkt unter mir die Spülmaschine. Ich mag ihr Klappern und Rauschen und Dampfen. Sie arbeitet fast jeden Tag.

Ich hingegen komme meist nur zweimal in der Woche zum Einsatz, die restliche Zeit habe ich frei. Ich werde geschätzt, das spüre ich mit jedem Handgriff. Oft werde ich gestreichelt, erst kühl und feucht, dann trocken. Ich werde befüllt und geleert wie ich es brauche. Im Gegenzug erledige ich zuverlässig alles, was ich kann: Ich mahle, ich brühe, ich schäume.

Geduld brauche ich nur, wenn ich sage: „Entkalken“ oder „Reinigen“. Das wird schon mal eine Weile ignoriert. Aber damit kann ich leben.

7 Antworten zu “Ein Haushaltsgerät erzählt

  1. Die Jura scheint ein schönes Leben zu führen…:-)

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  2. In der Tat. Und das hat sie auch verdient! 🙂

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  3. Koffeinsucht? 😉

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  4. Nein, keine Sucht. Eher eine enge Freundschaft. 🙂

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  5. Ist das immer noch die gleiche Maschine? Wenns wirklich nur für 2x pro Woche ist ist es doch schon fast überdimensioniert. 🙂

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  6. Ist seit eineinhalb Jahren eine neue Maschine. Und ein wenig Luxus darf man sich schon gönnen. Bin ja ansonsten sehr bescheiden (kein Auto, keine Yacht, keine Klunker…und weniger als 100 Paar Schuhe). 🙂

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  7. Ich in auch bescheiden, das Auto rechnet sich doch mit den Schuhen auf. 🙂

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