Wanderung
geplaudert
gestolpert
geflucht
gescherzt
geschwitzt
gejapst
gestaunt
gerastet
gelacht
genossen
geschafft
Wanderung
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gestolpert
geflucht
gescherzt
geschwitzt
gejapst
gestaunt
gerastet
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Ich bin eine Schirmmütze, haselnussbrauner Baumwollmix. Auf meiner Vorderseite sind weiße und goldfarbene Glitzersteinchen aufgeklebt. Damit mache ich bei Sonnenschein eine besonders gute Figur.
Meine Trägerin setzt mich oft zu Spaziergängen und Wanderungen auf. So bekomme ich viel zu sehen: Bäume, Blumen, Berge, Meer, blauen Himmel, weiße Wolken. Führt der Weg durch schattigen Wald oder ist der Himmel bedeckt, zeigt mein Schirm meist nach hinten. Wie anders die Welt dann aussieht, das ist schon erstaunlich! Bei stechender Sonne oder leichtem Regen spende ich meiner Trägerin Schutz, auch bei frischem Wind leiste ich zuverlässig Dienst.
Manchmal werde ich unterwegs abgenommen und liege während einer Rast auf Rasen, Steinen, Erde oder Sand. Wenn dann Käfer oder kleine Spinnen über mich klettern, bin ich nicht begeistert; die gehören nicht zu mir! Vergessen wurde ich zum Glück noch nie. Nach der Pause werde ich geschüttelt, wieder aufgesetzt, weiter geht’s.
Ab und zu werde ich gewaschen, von Hand, im Waschbecken. Ein klein wenig bin ich dann in Sorge um meine Glitzersteinchen… Meine Trägerin ist glücklicherweise sorgsam, tupft mich nach dem Seifenbad vorsichtig ab und lässt mich an luftiger Stelle trocknen. Ich fühle mich dann sauber und entspannt und schlummere dahin, bis ich wieder aufgesetzt werde und eine neue Tour beginnt.
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Wir haben gestern einen ausgiebigen unternommen. Hier Beginn und Ende des Osterspaziergangs aus Goethes Faust.
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
…
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein!
Heute ist übrigens Earth Day, diesjähriges Motto: SOS (Save Our Species). Keine ganz abwegige Idee, wenn wir Menschen auf unserem Planeten weiterhin zufrieden jauchzen wollen…
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Zu Ostern kann es nur eines geben: “Always Look on the Bright Side of Life” aus Monty Python’s Life of Brian.
If life seems jolly rotten,
There’s something you’ve forgotten,
And that’s to laugh and smile and dance and sing.
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Der Duden definiert die Ballade als Gedicht, in dem ein handlungsreiches, oft tragisch endendes Geschehen erzählt wird.
Eine der bekanntesten deutschsprachigen Balladen ist „John Maynard“ von Theodor Fontane (Erstveröffentlichung 1886). John Maynard ist Steuermann des Passagierdampfers „Schwalbe“, der auf der Fahrt über den Eriesee von Detroit nach Buffalo in Brand gerät. John Maynard bleibt auf seinem Posten, bis das rettende Ufer von Buffalo erreicht ist, kommt jedoch selbst ums Leben. Die Geschichte hat einen wahren Hintergrund und wurde von Fontane poetisiert. Der Wikipedia-Artikel „John Maynard“ hat mehr Details.
Hier die sechste bzw. siebte Strophe:
„Noch da, John Maynard?“ Und Antwort schallt’s
mit ersterbender Stimme: „Ja, Herr, ich halt’s!“
Und in die Brandung, was Klippe, was Stein,
jagt er die „Schwalbe“ mitten hinein.
Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Strand von Buffalo!
Es gibt verschiedene Vertonungen in Liedform, die mich wenig angesprochen haben. Toll finde ich hingegen die Rezitation von Otto Sander.
P.S.: Liebe Hanna, herzlichen Dank für die Anregung! 🙂
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Der Frühling scheint sehr inspirierend auf Hugo von Hofmannsthal gewirkt zu haben. Nach dem Vorfrühling blühen jetzt die Bäume. Hier Strophe 3 aus „Blühende Bäume“.
An Ästen, die sich neigen,
Und braun und dunkel schweigen,
Springt auf die weiße Blütenpracht
Und lacht und leuchtet durch die Nacht
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