Monatsarchiv: Juni 2015

Madeira – Teil 2: Monte, Camara de Lobos und Cabo Girao

Madeiras Hauptstadt Funchal liegt im sonnigen Süden, und dort gibt es noch weitere interessante Orte.

Monte liegt oberhalb von Funchal und die beiden gehen fürs Auge nahtlos ineinander über. Der aussichtsreichste Weg nach Monte ist die Kabinenseilbahn (Teleférico), deren Talstation im Osten von Funchals Altstadt liegt. Nach gut 15 Minuten beschaulicher Fahrt ist man oben angekommen und es sind nur ein paar Schritte zum Tropischen Garten.

Dessen weitläufige Anlage mit verschiedensten Bäumen, Büschen, Blumen und diversen Kunstgegenständen lädt zum erholsamen Flanieren ein. Die Luft ist angenehm frisch und kühl im Vergleich zum trubeligen Funchal, auf das man einen schönen Blick hat.

Auf der Rückfahrt mit der Teleférico saßen vier Schweizer mit uns in der Kabine, die sehr darüber gestaunt haben, wie es nur möglich ist, so viele Häuser an die steilen Hänge zu bauen. Diese Bergvölker!

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Etwa 7 km westlich von Funchals Hotelzone liegt der Küstenort Câmara de Lobos. Der Fußweg dorthin ist einfach, man geht größtenteils auf einem recht neu angelegten Promenadenweg am Strand entlang. Câmara de Lobos ist ein Fischerort, der seine besten Zeiten leider hinter sich hat. Die kleine Hafenbucht ist immer noch hübsch anzusehen und hat eine gewisse Berühmtheit dadurch erlangt, dass Winston Churchill sie bei einem Besuch 1950 gemalt hat. Das kann nun wahrlich nicht jedes Fischerdorf von sich behaupten!

Von Câmara de Lobos aus schaut man auf das Cabo Girão, Europas höchste Steilklippe. 580 Meter geht es nach oben bzw. nach unten, je nachdem, wo man sich befindet. Ein neu gebauter Skywalk auf dem Cabo Girão ermöglicht schwindelerregende Blicke senkrecht nach unten. Als wir oben waren, war das Wetter recht trüb – beeindruckend war die Aussicht natürlich trotzdem.

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Madeira – Teil 1: Funchal

Selten habe ich ein Urlaubsziel als so abwechslungsreich empfunden wie Madeira. Deswegen erfolgt die Berichterstattung in mehreren Teilen. Heute: Funchal.

Madeiras Hauptstadt Funchal liegt im sonnigen Süden der Insel und hat laut Reiseführer 112.000 Einwohner. In der Hotelzone Funchals gibt es gefühlt genauso viele Hotels und ungefähr noch einmal so viele Minibusse, die unablässig Gruppen von Touristen abholen oder anliefern. Allzu grässliche Bettenburgen habe ich nicht gesehen. Entweder es gibt sie nicht oder sie bleiben in der hügeligen Topographie verborgen. Am Rand der Hotelzone findet man kleinere Hotels mit familiärer Atmosphäre und in Laufweite davon ausreichend Restaurants, in denen man zu vernünftigen Preisen gut und in Ruhe essen kann.

Die „echte“ Stadt hat alles, was man erwartet: Einen Hafen samt großzügiger Promenade, eine Fußgängerzone mit Läden, Cafés und Restaurants, eine Kathedrale und kleinere Kirchen, Plätze mit repräsentativen Gebäuden, eine traditionsreiche Markthalle, einen gepflegten Park, alte Festungsanlagen.

Im Fischerviertel Santa Maria wurden nach Verwüstungen durch schwere Regenfälle im Jahr 2010 zahlreiche Hauseingänge künstlerisch gestaltet. Doch Vorsicht: Wer stehen bleibt, um zu fotografieren, wird sogleich in ein bis mehrere Restaurants zum Verweilen eingeladen. Zur Erholung vom Trubel findet man auch stillere Orte, zum Beispiel die Quinta das Cruzes, ein altes Herrenhaus mit schönem Garten samt archäologischer Artefakte.

Funchal ist eine quirlige Stadt, die sich trotz des Tourismus den Charme einer südlichen Hafenstadt bewahrt hat. Ein idealer Startpunkt, um ins Lebensgefühl Madeiras einzusteigen.

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