Geschichten von Mäusen für Kinder und Erwachsene

Manchmal sind selbst wenig erleuchtende Fernseh-Diskussionen zu etwas nütze. Nämlich dann, wenn einer der Akteure die Erinnerung an eine besondere Geschichte aus Kinderzeiten wachruft. In diesem Fall an „Frederick“ von Leo Lionni.

Die Maus Frederick ist nicht wie die anderen Mäuse. Während die fleißig Nüsse, Weizen und Stroh für den nahenden Winter sammeln, sitzt Frederick träumerisch herum. Er sammelt Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Die anderen halten Frederick für faul, lassen ihn aber gewähren. Gegen Ende des Winters sind die Körner und Beeren aufgebraucht, die Mäuse frieren und sie werden stumm. Da kommt Fredericks Stunde: Seine Vorräte wärmen die kleinen Mäuse und lassen sie träumen und hoffen.

Die Geschichte ist Sinnbild für eine Gesellschaft, in der es Platz für Anders-Sein gibt. Nicht ein einziger Weg ist richtig und wertvoll, sondern es herrschen Vielfalt und Freiheit. Fredericks Beitrag zur Gemeinschaft ist anders, aber genauso bedeutsam.

Eine solche Gesellschaft ist natürlich anfällig für echte Parasiten und wird in der Menschenwelt wohl kaum vollständig zur Realität. Orientieren möchte ich mich dennoch daran, denn wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber ein paar Nutznießer in Kauf als Gleichschaltung und Intoleranz.

Die Geschichte von Frederick gibt es übrigens auch in einem Band mit sechs weiteren Mäusegeschichten von Leo Lionni, die ebenso charmant sind und zum Nachdenken anregen.

 

Eine Antwort zu “Geschichten von Mäusen für Kinder und Erwachsene

  1. Gleichschaltung ist schlecht, da kann ich nur zustimmen. Dagegen muß etwas unternommen werden, darf auf keinen Fall überhand nehmen/schlimmer werden…

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