Der Kaktus stand auf dem Fensterbrett. „Ich hab es satt, hier rumzustehen und mit Wasser begossen zu werden!“ sagte er eines Tages. Er marschierte ins Badezimmer, rasierte sich und verließ das Haus.
Sehr weit kam er nicht. Im Garten traf er auf den Hund, der ihn neugierig beschnüffelte und dabei aufgeregt mit dem Schwanz wedelte. Das war dem Kaktus nicht geheuer, aber er hielt still. Als der Hund sich jedoch umdrehte und ein Bein anhob, schwante dem Kaktus Schlimmes. Da wurde der Hund von der Hausfrau gerufen. Das verschaffte dem Kaktus einen Augenblick, um zur Seite zu hüpfen. Bevor der Hund zum Frauchen lief, erledigte er zwar noch sein ursprüngliches Vorhaben, aber glücklicherweise wurde der Kaktus nicht getroffen.
Nach diesem Schreck wollte der Kaktus so schnell wie möglich fort, doch weit kam er nicht. Kurz vor dem Gartentor traf er auf die Katze. Die betrachtete ihn eingehend und stupste ihn ein paarmal mit weichen Pfoten an. Als die Katze gerade ihre Krallen ausfahren wollte, kam der Hund fröhlich bellend auf sie zu gerannt. Die Katze ließ vom Kaktus ab und fauchte den Hund böse an. Der Kaktus nutzte die Gelegenheit und rettete sich ins Gemüsebeet.