Monatsarchiv: Mai 2008

I’m done with playing games. It’s time for some real fun.


Jeder Mensch hat viele Leben, die zeitlich aufeinander folgen, aber auch parallel ablaufen können und dann vor allem durch Rollen und Einstellungen bestimmt werden.

 

Ganz früher war ich die sehr gute Schülerin, die durch eine umwerfend einfache Strategie (Zuhören im Unterricht) trotzdem nicht arg viel lernen musste. Die sich trotz des herben Schicksals „Einzelkind“ gesunder sozialer Beziehungen erfreuen konnte.

 

Etwas später dann das Leben mit der ersten großen Liebe – echt und andauernd. Da war ich die feste Freundin in glücklicher Partnerschaft. Gleichzeitig interessierte, aber nicht übermäßig engagierte Studentin, die sich mit Nachhilfe und Brötchenverkauf ihren Lebensunterhalt verdiente.

 

Dann begann das Berufsleben. Als erfolgreiche Studienabsolventin hoch motiviert für den Job, ein begeistertes Business Girl. Ich wurde zum ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor für den Textileinzelhandel meiner bevorzugten Marken.

 

Mit dem Ende der langjährigen Beziehung begann, was als „Sex and the City“-Leben in gemäßigter Form durchgeht. Eine spannende Zeit, geprägt vom Prinzip Trial and Error.

 

Und hier stehe ich heute. Mit einigen verheilten Wunden, aber ohne Reue. Ein paar Narben werden bleiben, die gehören einfach dazu.  

 

Oft spürt man, wenn ein Abschnitt zu Ende geht und sich die Türen zu Neuem öffnen. Ich habe den Eindruck, dass das gerade passiert. Nun denn. Ich glaube, ich bin endlich soweit.

Deeply disturbing, highly fascinating: The Seven Days of Peter Crumb

I am not a good man.
I am not a bad man.
In seven days I will be dead.
My name is Peter Crumb.

This is what remains…

Diese Worte stehen auf der Rückseite von “The Seven Days of Peter Crumb” von Jonny Glynn. Gefunden und gekauft im April 2007 in einer Buchhandlung in York, gelesen erst jetzt.

Peter Crumb ist ein in jedem Sinne des Wortes verlorener Mann. Er schreibt seine sieben letzten Tage nieder – und die haben es in sich. Noch nie habe ich ein Buch gelesen, in dem so viel Gewalt so detailliert beschrieben wurde. Also Achtung, wer neulich schon vom Tatort mit der Baby-Leiche schockiert war, sollte hiervon die Finger lassen!

Die minutiöse und sachliche Schilderung von schwerer körperlicher Gewalt, Mord und anderen Obszönitäten ist verstörend – und faszinierend. Du willst das Buch nicht weglegen. Du weißt, dass gleich etwas Schlimmes geschehen wird. Und du willst es wissen. Das Buch lebt vom Voyeurismus der Braven – bei mir hat’s funktioniert.

Gäbe es einen Soundtrack zum Buch, müsste dieser Song auf jeden Fall drauf: „The Heart’s Filthy Lesson“ von David Bowie. Trifft für mich die Stimmung des Buches genau.

Ein bisschen Frieden


Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Vielleicht an den abwechslungsreichen und teilweise intensiven Erlebnissen der letzten Tage. Am klaren Schlussstrich unter einer zwiespältigen Sache und der dadurch gewonnenen Selbsterkenntnis und Energie. An der neuen Madonna-CD oder den alten Tori-CDs, die ich in letzter Zeit sehr viel höre. Vielleicht an der Buchung meines Urlaubs an der Côte d’Azur. An der freudig überraschenden Wiederbelebung alter Kontakte. Oder einfach nur am schönen Wetter.

 

Ich fühle mich friedlich, ruhig und zuversichtlich wie lange nicht mehr.

 

Klar, meine Dämonen sind weiter bei mir und das ist auch gut so, denn sie sind ja eine meiner wichtigsten Antriebsquellen. Es ist jedoch schön, endlich einmal wieder bewusst Vertrauen in den Lauf des eigenen Lebens zu spüren. Sich nicht extra sagen zu müssen, dass es einem gut geht, sondern es einfach zu fühlen.

 

Mal sehen, wie lange das anhält, bevor irgendein Kerl, Projekt oder Tiefdruckgebiet wieder alles durcheinander bringt. J

 

It’s all in my head…


Der April ist vorbei. Und wie steht es mit dem Buch? Sehr viel „Messbares“ kann ich nicht vorweisen.

 

Ich hab recht wenig Zeit auf die Charaktere selbst verwendet, sondern eher über die Geschichte, vor allem den Anfang, nachgedacht. Es wird ja verschiedene Welten und damit auch Parallelhandlungen geben. Wann kommt welche ins Spiel? Was erfährt der Leser wann? Was muss ich in Rückblenden erzählen? Was sind die objektiven Geschehnisse und wie erscheinen diese dem Leser und der Hauptperson (zunächst)? Wann finden beide „die Wahrheit“ heraus? Da ist schon einiges passiert, aber fast ausschließlich in meinem Kopf, nicht niedergeschrieben.

 

Dann hab ich mir auch noch recht viele Gedanken darüber gemacht, in welcher Form ich weiter vorgehe. Einfach alles in ein Word-Dokument zu schreiben, wird mich auf Dauer nicht weiter bringen. Da hat man einfach keinen Überblick. Ich werde versuchen, Szenen und Ereignisse ganz altmodisch mit der Hand auf kleine Kärtchen zu schreiben, die ich dann als so eine Art Mindmap auslegen und herumschieben kann.

 

Der Aufruf nach Namensvorschlägen gilt übrigens weiterhin. Ich freue mich über Ideen. Gerne auch per Mail oder persönlich, wenn jemand nicht ins Blog schreiben möchte.