Diese Woche ist der Ehemann einer Kollegin verstorben, nach kurzer schwerer Krankheit. Vor einem Monat noch war alles in Ordnung, alles normal. Und plötzlich ist ein Leben zu Ende und andere werden völlig aus der Bahn geschleudert.
Es gibt Leute, die sagen, man solle jeden Tag leben, als sei er der letzte. Das ist natürlich kaum alltagstauglich. Dann würde ich nie wieder zum Zahnarzt gehen, die Spülmaschine ausräumen oder meine Fahrradreifen aufpumpen…
Was man jedoch sehr leicht und jederzeit tun kann: sich über Dinge freuen, die es wert sind. Auch und gerade über die kleinen. Wenn die kalte klare Morgenluft in der Nase kitzelt. Wenn man zusammen im Büro herzlich lacht. Wenn man sich abends zur Begrüßung in die Umarmung des Partners kuschelt.
Und bei Dingen, über die man sich ärgert, sollte man prüfen, wie viel Aufmerksamkeit und Energie sie wirklich verdienen. Und dann: entweder ad acta legen oder planen, wie man sie ändern kann.
Man kann nicht jeden Tag so leben, als sei er der letzte. Aber man kann versuchen, in jedem Tag etwas Schönes und Gutes zu entdecken.