„Die Teilacher“ und „Machloikes“ von Michel Bergmann – leichtfüßig und tiefgründig

Gott sagte zu Moses: Ich habe Gebote für euch. Und Moses fragte: Was kosten die? Nix, sagte Gott. Moses: Okay, dann nehme ich zehn!

Einer von vielen jüdischen Witzen aus „Die Teilacher“. Autor Michel Bergmann erzählt in seinen Romanen „Die Teilacher“ und „Machloikes“ über das Leben von Juden in Frankfurt am Main nach dem 2. Weltkrieg. Im Land der Mörder verstehen sie sich als Durchreisende und doch bleiben sie oft. Schlagen sich nach dem Trauma des Krieges und der Lager als Teilacher, jiddisch für Handelsvertreter, durch die Trümmer und etwas später durchs beginnende Wirtschaftswunder. Dabei gibt es viel zu lachen und zu weinen, viel zu hoffen und zu zweifeln und natürlich auch Machloikes: Machenschaften, Ärger, Zwist.

Beide Bücher lesen sich leicht, lassen dich schmunzeln und laut lachen. Und berühren dich tief und lassen dich nachdenken, wenn es um die Schrecken und Verbrechen geht. Ich habe Michel Bergmann 2011 auf dem Poetenfest in Erlangen gehört, wie er aus „Machloikes“ gelesen hat. Eine wunderbare Entdeckung. „Die Teilacher“ wird derzeit verfilmt. Ich freu mich schon drauf.

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