Meinen Besuch bei EMMA habe ich zu einem Kurzurlaub in Köln erweitert und dabei auch das Schokoladenmuseum besucht. Das Museum gehört (laut Wikipedia) zu den zehn beliebtesten Museen Deutschlands – der Andrang in der Eingangshalle zeugt davon.
Gegründet wurde das Museum von Hans Imhoff (1922 – 2007), der zunächst eine eigene Schokoladenfabrik aufbaute und später den Stollwerck-Konzern sanierte. Gelegen ist das Schokoladenmuseum im Rheinauhafen, einem schick gestalteten Areal, in dem alte Hafenbauten gelungen mit neuer Architektur kombiniert wurden.
Highlight im Erdgeschoss des Museums: Eine nachgebaute Produktionsanlage, an deren Ende eine Mitarbeiterin kleine Schoko-Täfelchen in Tüten packt. Im ganzen Raum duftet es betörend nach Schokolade. Quelle ist der drei Meter hohe Schokoladenbrunnen, in den eine Mitarbeiterin Waffeln eintaucht und an die Besucher verteilt. Lecker!
Im Stockwerk darüber sind verschiedenste Gussformen ausgestellt – Motive von drollig bis grotesk. Im selben Raum kann man ganz viel Schokolade von Lindt kaufen, muss man aber nicht.
Der weitaus größte Teil der Ausstellung im ersten Stockwerk widmet sich der Geschichte des Kakaos und der Schokolade. Beginnend bei den Maya und Azteken über die Entdeckung durch die Europäer sowie die allmähliche Verbreitung durch alle Schichten in Europa, zunächst als Medizin, später als Genussmittel. Bis hin zu skurrilen Schokolade-Verkaufsautomaten vom Anfang des 20. Jahrhunderts (einige sehen aus wie Standuhren, bei denen das Ziffernblatt vergessen wurde).
Im zweiten Stock findet man diverseste Ausstellungsstücke aus der Historie verschiedener Schokoladenhersteller: Imhoff, Stollwerck, Milka, Lindt, Suchard, etc. Wichtigste Erkenntnis hier: Der Junge auf der Kinder-Schokolade-Packung war tatsächlich nicht immer derselbe, sah aber immer gruselig aus! Gruselig-lustig sind auch die „historischen“ Werbespots für Schokolade, die in einem kleinen Kino-Raum gezeigt werden.
Tipp für einen krönenden Abschluss: Eine heiße Schokolade im Café des Museums. Mir hat der „Geist der Azteken“ gemundet. Der kam scharf-süß mit Chili und Tabasco, und, ach ja, ein ganz klein wenig Tequila und Rum. Zum Wohl!