Am Samstag bester Schönwetterwolkenhimmel, am Sonntag Grau in Grau mit Bindfadenregen. Der Literatur macht das Wetter nichts aus, lediglich auf die wunderbar leichte Schlossgartenatmosphäre mussten die Besucher des Poetenfestes heute verzichten. Die Lesungen und Podiumsdiskussionen fanden im Markgrafentheater statt.
Grundsätzliche Erkenntnisse, einmal mehr bestätigt:
- Mundartdichtung ist nicht mein Ding, noch nicht mal (schon gar nicht?) in meiner eigenen.
- Ein lebendiger Vortragsstil hilft enorm, ist aber nicht alles.
- Vom Programmheft geweckte Erwartungen werden manchmal erfüllt, manchmal übertroffen und manchmal enttäuscht; und das zu etwa gleichen Teilen.
Positiv haften geblieben:
- Ulrike Draesner: Sieben Sprünge vom Rand der Welt (Mehrgenerationengeschichte einer aus Schlesien vertriebenen Familie)
- Olga Grjasnowa: Die juristische Unschärfe einer Ehe (junge Autorin mit spannender Lebensgeschichte, 1984 in Baku geboren, 1996 mit den Eltern als Flüchtling nach Deutschland gekommen)
- Ricarda Junge: Die letzten warmen Tage (Aufarbeitung der deutschen Teilung und Wiedervereinigung in Bezug auf die eigene Familiengeschichte)
- Lisa Kränzler: Lichtfang (jugendliche Identitätssuche der schwäbischen Provinz)
Leider verpasst: Autorenportrait mit Ulla Hahn, aber ich freue mich sehr auf die nächste Etappe im Leben von Hilla Palm: „Spiel der Zeit“ erscheint im September.