Brockhaus der Woche (41/2018)

Die Namen einer Reihe von Mythengestalten und Gottheiten beginnen mit „O“. Hier eine Auswahl von Dreien aus verschiedenen Kulturkreisen.

Orpheus, grch. Mythos: thrak. Sänger und Leierspieler, Sohn der Muse Kalliope und des Apoll. Als seine Gemahlin Eurydike durch einen Schlangenbiss umkommt, steigt er in die Unterwelt und rührt deren Götter durch sein Lied so sehr, dass sie Eurydike die Rückkehr erlauben. Doch übertritt er das Verbot, sich umzuschauen, ehe sie die Oberwelt erreicht haben; deshalb muss sie im Totenreich bleiben. Über den Tod des O. gibt es mehrere Versionen; nach der ältesten (Aischylos) haben ihn Mänaden zerrissen, da er Apoll mehr verehrte als Dionysos. – Opern: „L’Orfeo“ (1607) von C. Monteverdi, „O. und Eurydike“ (1762) von C.W. Gluck; Operette „O. in der Unterwelt“ von J. Offenbach; Ballett „Orphée“ (1948) von I. Strawinsky; Dramen „Orphée“ (1927) von J. Cocteau, „Eurydike“ (1942) von J. Anouilh.

Osiris, ägypt. Gott, Sohn des Erdgottes Geb und der Himmelsgöttin Nut. Nach älterer Überlieferung ertrinkt O.; nach einem jüngeren Mythos wird er von Seth ermordet, von seiner Frau und Schwester Isis jedoch wieder belebt, die von ihm den Sohn Horus empfängt; Horus besteigt den Thron der Lebenden, während O. im Totenreich regiert. – O. wird als Mumie mit Krummstab und Geißel dargestellt.

Ossian (irisch Oisín), schottisch-gäl. mytholog. Held des 3. Jh., der im Alter erblindet und als Barde die Taten seines Vaters , des Königs der Kaledonier, verherrlicht; Figur des irischen Sagenkreises („Ossian. Zyklus“), von dem Prosafragmente aus dem 9./10. Jh. und spätere Gedichte erhalten sind; seit dem 12. Jh. kamen Balladen hinzu, die oft O. zugeschrieben wurden. Diese regten J. Macpherson zu seinen O.-Dichtungen an.

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