Minna Rytisalo, geboren 1974, ist Lappländerin, arbeitet als Finnischlehrerin und hat 2016 ihren Debütroman „Lempi, das heißt Liebe“ veröffentlicht. Die Geschichte spielt in Lappland während des zweiten Weltkriegs. Die Nationalsozialisten sind Waffenbrüder der Finnen und beschützen Lappland vor den begehrlichen russischen Truppen.
Dreh- und Angelpunkt des Romans ist eine junge Frau, Lempi, die Titelfigur – dabei kommt sie selbst gar nicht zu Wort. Wir sehen Lempi nur durch die Augen anderer. Als erstes spricht Viljami, Lempis Ehemann, der nach nur einem gemeinsamen Sommer in den Krieg ziehen muss. Er liebt Lempi hingebungsvoll, sie bedeutet ihm alles. Ganz anders ist der Blick der Magd Elli, die nichts Gutes an Lempi finden kann und insgeheim neidisch auf Lempis und Viljamis Glück ist. Im dritten Teil des Buches kommt Sisko zu Wort, Lempis Zwillingsschwester. Wir erfahren von der engen Bindung der beiden Schwestern und wie diese sich durch die Geschehnisse löst… Jede der drei Erzählerstimmen zeigt uns eine andere Lempi. Wer ist Lempi nun wirklich? Sie bleibt rätselhaft. Die Lesenden entscheiden, wie sie die sichtbaren Teile des Puzzles zusammensetzen.
Und im echten Leben ist es doch ebenso. Jeder Mensch sieht von einem anderen immer nur einen Teil, niemand kennt einen anderen ganz. Das mag zu Unsicherheiten und Schwierigkeiten führen, birgt aber gleichzeitig die Chance für Entfaltung und positive Überraschungen.
:-)) danke für diesen Einblick!
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Gerne, liebe Hanna! 🙂
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