Dass ich mich mit Malerei gut auskenne, würde ich nie behaupten. Dass es aber viele Gemälde gibt, die mich faszinieren – allerdings! Eine besonders spannende Epoche ist für mich die Renaissance. Ausgehend von Italien war sie im 16. Jahrhundert auch nördlich der Alpen bestimmend.
Das durch den Humanismus geweckte Interesse an Wissenschaft und weltlichen Themen, das Streben nach einer realistischen Darstellung von Perspektive, Form und Farbe, die Wiederentdeckung der geistigen und künstlerischen Errungenschaften der Antike prägen die Werke der Renaissance. Sie ist Ausdruck eines neuen Lebensgefühls, einer Zeit des Aufbruchs in einer sich schnell entwickelnden Zivilisation auf der Schwelle zur Moderne.
2022 bringe ich jede Woche ein Gemälde der Renaissance – deren Geisteshaltung uns auch heute noch inspirieren und beflügeln kann.
Kaum ein anderes Gemälde wäre passender als Auftakt: „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli, entstanden um 1485/86. Die anmutige Göttin der Liebe wird kraftvoll und sanft zugleich auf ihrer Muschel an ein grün bewaldetes Ufer getrieben und von einer Nymphe willkommen geheißen. Für mich steht dieses Bild für einen verheißungsvollen Beginn und freudvollen Tatendrang.
