Ein ganz anderes Antlitz als das des schönen jungen Mannes zeigt uns Guiseppe Arcimboldo mit „Der Jurist“. Arcimboldo ist bekannt für seine Porträts, die er aus Blumen, Tieren, Früchten und Dingen des Alltags raffiniert zusammenstellt und damit eine verblüffend realistische Wirkung erzielt. Hier bilden Fische, Hühnerschenkel und ein gerupftes Küken das wenig attraktive Gesicht eines Mannes mit schwarzer Kappe. Manuskripte und dicke Bücher bilden den Oberkörper unter einem pelzbesetzen Mantel.
Eine Interpretation des Gemäldes lautet, es handle sich um eine satirische Darstellung Calvins. Eine andere stützt sich auf zwei zeitgenössische Briefe und besagt, hier sei der Jurist Zasius dargestellt, ein Beamter am Hofe Maximilians II, an dem Arcimboldo zu jener Zeit Hofmaler war.
