Als ich single war und ab und an die wohl unvermeidlichen Einsamkeits- und Selbstmitleidsgefühle aufkamen, hab ich mich immer damit zu trösten versucht, dass es Leuten in Beziehungen ja auch nicht immer toll geht. Und überhaupt! Die vielen Nachteile, die man in einer Partnerschaft hat: keine Selbstbestimmtheit mehr, ewige Kompromisse, lästige Verpflichtungen, usw. Kein Grund also traurig zu sein, dass man keinen festen Freund hat!
Diese Überlegungen haben in konkreten Tiefsituationen nur bedingt geholfen, auch wenn ich wusste, dass es im Kern wahr ist: eine Beziehung macht nicht automatisch glücklich.
Seit einigen Monaten kann ich aus erster Hand von der Beziehungsseite berichten. Und natürlich, es stimmt. Die kleinen Probleme des Alltags, stressige Situationen im Job, weltpolitische Verwerfungen sind unverändert da. Und auch das stimmt: in einer Beziehung hat man weniger Zeit für sich selbst. Einige Entscheidungen kann man nicht mehr nur für sich treffen und manchmal macht man auch Dinge, auf die man gar nicht so dringend Lust hat.
Und trotzdem: Ich möchte nicht wieder tauschen. Eine gute Beziehung macht so viel Spaß, gibt Kraft, Halt und ein wunderbares Grund-Glücks-Gefühl. In der Psychologie spricht man dann von einem hohen GGG-Wert. … Nein, das stimmt nicht, hab ich mir grad ausgedacht…
Und wie ich des Öfteren höre, macht eine glückliche Beziehung anscheinend auch frech. Da weiß ich aber nicht so recht, ob tatsächlich was dran ist… J