Zwei neue Gedichte, beide enstanden in der letzten Schreibwerkstatt, beide inspiriert – formal – von Günter Kunerts „Auf der Schwelle des Hauses“.
Am Esstisch
Im Dunkeln sitzen.
Nichts hören als ein Hundebellen.
Nichts sehen als die Straßenlaterne.
Nichts fühlen als Leere.
Zwischen zwei Herzschlägen hoffen:
Er kommt doch wieder nach Hause.
Im Wohnzimmer
Auf der Couch lümmeln.
Nichts sehen als die Fußballtabelle.
Nichts hören als Geschirrgeklapper.
Nichts fühlen als Trägheit.
Zwischen zwei Gähnern wissen:
Gleich gibt’s Kaffee und Kuchen.