Monatsarchiv: Januar 2016

Kalenderspruch der Woche (4/2016)

Eine gute Antwort auf die Frage, wozu Kunst eigentlich nütze ist.

Kunst kann uns die Absurdität unserer Gewißheiten vor Augen führen und uns einen Schubs geben, der uns dazu bringt, uns mit dem Zweifel anzufreunden, der, so unbequem er auch ist, uns die einzige Sicherheit bietet, auf die wir uns verlassen können: zu wissen, daß wir uns vielleicht irren.
Priya Basil, „Alle Blindheit der Welt“. In: Lettre International 111, Berlin 2015

Kalenderspruch der Woche (3/2016)

Sind wir unser Volk? Was heißt denn Volk?
Sind Christ und Jude eher Christ und Jude, als Mensch?
Nathan in „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing

Lessing schrieb sein Drama um die Vernunft in der Religion im Jahre 1779. Es ist auch heute noch ein spannendes Lehrstück zu den Themen Toleranz und Menschlichkeit.

Ach, wie wäre es doch schön, wenn wir alle einfach nur Menschen wären!
Dann müssten wir auch nicht mehr über die Frauenquote streiten…

Der Kaffeeautomat

„Da wäre ich gerne Mäuschen.“ – Diese Redewendung haben Sie sicher schon gehört. Vielleicht auch schon gebraucht. Mäuschen sein. Unbemerkt mithören, beobachten, Geheimnisse erfahren. Ich versichere Ihnen, dazu muss man nicht unbedingt Mäuschen sein. Man kann zum Beispiel auch ein Kaffeeautomat in einem Bürogebäude sein, so wie ich. Da kaum jemand einem Kaffeeautomaten ein Eigenleben zugesteht, sind die Leute völlig ungehemmt in meiner Nähe. Was ich alles an einem einzigen Vormittag mitbekomme!

Heute früh, kurz nach sieben, mein erster Kunde. Ein Krawattenträger aus dem 5. Stock, von ganz oben. Telefoniert, während ich ihm einen doppelten Espresso bereite. „Müller muss weg. Sonst wird er uns zermalmen. Einer weniger im Wasserkopf, das wird auch dem Fußvolk gefallen. Über die Höhe der Abfindung müssen wir natürlich Stillschweigen bewahren. Ich gehe gleich zu Schneider und regle das…“

Zwanzig Minuten später die beiden Sekretärinnen aus dem 2. Stock. Gackernde Hühner! Die eine schielt und kneift deswegen immer ein Auge zu, wenn sie die Münzen einwirft. Die andere, ein wahrer Sauertopf, meckert andauernd. Übers Wetter, den Chef, den Stau, den Ehemann, den kneifenden Hosenbund. Ich möchte ihr raten, den Kaffee nicht weiter mit doppelt Zucker zu trinken, aber sprechen kann ich nicht. Weiterlesen

Kalenderspruch der Woche (2/2016)

Gefunden im berührenden Buch „Vielleicht Esther“ von Katja Petrowskaja und auch in Bezug auf die aktuelle Flüchtlings- und Integrationsdiskussion interessant:

Wenn ein Mensch sich nicht findet,
wird er gänzlich von seinem Stamm verschluckt.

Altchinesische Weisheit

Kalenderspruch der Woche (1/2016)

Schlaue Sprüche liest und hört man allenthalben. Warum nicht auch hier? Ab jetzt wöchentlich!

Wir starten mit dem Nachtrag für letzte Woche.

Wer sich heute freuen kann, der soll nicht warten bis morgen.
nach Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827)

Das ABC des Sammelns

Sammeln ist eine Kernaufgabe von Museen. Aber das Sammeln ist erst der Anfang: Gegenstände wollen auf Echtheit geprüft, inventarisiert, hinsichtlich ihrer Aussagekraft befragt, vielleicht auch restauriert werden. Die Passung in ein Ausstellungskonzept entscheidet am Ende darüber, ob ein Museumsding in der beleuchteten Vitrine oder im dunklen Depot landet.

Die Sonderausstellung im Erlanger Stadtmuseum führt unterhaltsam von A bis Z durch die Kulturtechnik des Sammelns und zeigt dabei spannende und kuriose Stücke. Darunter: ein signiertes Klingonenschwert, der letzte Erlanger Wolf und zwei Telefon-Modelle, die ich selbst im Alltag benutze (eines mobil, das andere im Büro).

Wer das ABC des Sammelns sehen will, muss sich sputen: nur noch bis zum 10.01.2016 im Erlanger Stadtmuseum.

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Winter-Stippvisite

Nach einem formidablen Silvester-Menü und sehenswertem Feuerwerk hat 2016 ruhig begonnen. Das heutige Gastspiel des Winters wird von Schlittenfahrern, Schneemannbauern und Spaziergängern freudig willkommen geheißen.

Mein Motto für dieses Jahr: Nicht am Großen verzweifeln, lieber im Kleinen handeln – und sich übers Gelungene freuen.

Alles Gute für 2016!

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