Bei manchen Zeitgenossen verschwimmen sie zu einem und sind doch zwei unterschiedliche Dinge: Wahn und Wirklichkeit
Wahn (Wahnidee, Wahngedanke), inhaltl. Störung der Denktätigkeit; bei sonst intaktem Denken und Bewusstsein bildet sich eine falsche Vorstellung oder Überzeugung heraus, die trotz log. Einwände nicht unterdrückt werden kann, subjektiv nicht als krankhaft anerkannt wird und somit auch nicht korrigierbar ist; z.B. Beziehungs-, Eifersuchts-, Verfolgungs-, oder Größen-W.; tritt v.a. bei Schizophrenie, Psychose oder Paranoia auf.
Wirklichkeit, Philosophie: Der Inbegriff des wahrhaft Seienden und Wirkenden; die Realität. Bei I. Kant gehört W. als eine Kategorie der Modalität (neben Möglichkeit und Notwendigkeit) zu den Grundlagen des empir. Denkens. Der Idealismus begreift die W. als immaterielles geistiges Sein, der Materialismus als materielle Dingwelt, der Empirismus als die Summe des empirisch Gegebenen (Erfahrung, Empfindungen, Sinnesdaten).