Malerei der Woche (34/2022)

Eine ganz andere Hochzeitsgesellschaft als die letzte Woche stellt Paolo Veronese auf seiner „Hochzeit zu Kana“ dar. Scharen von Dienern eilen auf dem erhöhten Balkon hin und her, um die prunkvoll gekleideten Gäste an der reichen Festtafel zu bedienen – in deren Zentrum Jesus, umgeben von Maria und den Jüngern. Das Hochzeitspaar sitzt fast etwas abseits am linken Bildrand und kann das biblische Wunder am rechten Bildrand beobachten: aus Wasser wird Wein. Die drei Musikanten im Vordergrund wurden als Porträts der damals drei großen Maler Venedigs gedeutet: Tizian, rotgekleidet mit Kontrabass, Veronese im weißen Gewand und Tintoretto dazwischen, beide mit Viola. Diese Darstellung ist ein Beispiel mehr für das Selbstbewusstsein der Renaissancekünstler: die Kunst und die Kunstfertigkeit stehen im Vordergrund, hinter denen der theologische Gehalt (hier die Wandlung von Wasser zu Wein durch Jesus) in den Hintergrund tritt.

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