Sharon Dodua Otoo wurde 1972 in London geboren, studierte unter anderem Deutsch, lebt seit langem mit ihrer Familie in Berlin und schreibt auch auf Deutsch. Sie gehört zum illustren Kreis der Autorinnen, die den Bachmannpreis nicht nur gewonnen, sondern ihren Siegertext auch beim Erlanger Poetenfest präsentiert haben (2016, „Herr Gröttrup setzt sich hin“).
Dieses Jahr kam Sharon Dodua Otoo wieder, am Abschlusstag, und stellte ihren ersten Roman vor: „Adas Raum“. Ada ist nicht eine, sondern vier Frauen, sie leben in verschiedenen Jahrhunderten, in verschiedenen Ländern. Ihnen begegnen Unterdrückung, Zwang und Rassismus. Sie leisten Widerstand, kämpfen für ihre Unabhängigkeit und ihr Glück. Otoo trennt die Orte und Zeiten der vier Adas nicht streng, sondern verwebt deren Schicksale in eine große Weltgeschichte.
Otoo erzählt mutig: inhaltlich, weil sie kein Leid verschweigt, und schriftstellerisch, weil sie ungewöhnlicher Perspektiven wählt, so beispielsweise die eines Türklopfers oder eines Reisepasses. Und auch das Frühstücksei aus „Herr Gröttrup setzt sich hin“ tritt wieder in Erscheinung.
