Monatsarchiv: Oktober 2021

Autorin der Woche (43/2021)

Maya Angelou wird im April 1928 in Missouri geboren – im rassengetrennten Süden der USA. Sie stirbt 2014 als international anerkannte und mit vielen Preisen geehrte Autorin (sowie Schauspielerin und Regisseurin). Ihr bewegtes Leben erzählt sie in sieben Büchern. Der erste Band erscheint 1969, den ich in der deutschen Übersetzung („Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt“) vor zwei Jahren begeistert gelesen habe.

Maya Angelou war eine Kämpferin: Weder der brutale Rassismus noch die Vergewaltigung durch den Liebhaber ihrer Mutter oder die ungewollte Schwangerschaft mit 16 konnten sie brechen. Maya Angelou wollte selbstbestimmt leben – und das tat sie. Dabei geholfen haben positive, stärkende Menschen in ihrem Leben: ihre Regenbogen in den Wolken.

Autorin der Woche (42/2021)

Die Erzählung „Das dritte Licht“ von Claire Keegan nimmt uns mit ins ärmlich-ländliche Irland Mitte der 1980er Jahre. Ein Vater bringt seine Tochter für den Sommer zu Verwandten seiner Frau, die hochschwanger und durch die Arbeit auf dem Hof und die vielen anderen Kinder überlastet ist. Das Mädchen ist unsicher und ängstlich, doch dann erfährt sie bei den Kinsellas, was Familie bedeuten kann.

Keegan erzählt aus der Perspektive des Kindes. Vorsichtig, einfühlsam und zart ist der Ton – und gerade darin liegt die große Kraft dieser rührenden Geschichte.

Autorin der Woche (41/2021)

Katherine Mansfield wird 1888 als eines von fünf Kindern in eine wohlhabende Familie in Wellington, Neuseeland geboren. Alle Kinder erhalten eine gute Schulbildung, Katherine studiert am Queen’s College in London Musik. Als die Mutter die schon immer eher ungehorsame Tochter 1909 in London besucht, findet sie diese im fünften Monat schwanger. Die Mutter begleitet die Tochter in den bayerischen Kurort Wörishofen und überlässt sie dort mit einer nur minimalen finanziellen Unterstützung in einer kleinen Pension ihrem Schicksal. Katherine erleidet eine Fehlgeburt, bleibt aber noch einige Monate in der Pension.

Dort trifft sie auf eine eitle, wehleidige und hochgestochene Gesellschaft von Kurgästen. Sie erkennt, dass sie durch die Beobachtung dieser nervösen und lasterhaften Menschen ihren Schmerz über das verlorene Kind betäuben kann und so entsteht ihr erster Kurzgeschichtenband: „In einer deutschen Pension“. Die Stories darin sind bissig und ironisch, mit wenigen Federstrichen treffgenau gezeichnet und höchst unterhaltsam.

Katherine Mansfield führt ein eher rastloses Leben, veröffentlicht weitere Kurzgeschichten, Gedichte und Buchkritiken, auch unter Pseudonym. Mit nur 34 Jahren stirbt sie an Tuberkulose.

Autorin der Woche (40/2021)

Ende 2019 veröffentlichte Andie Arndt ihren Debütroman „Im Schatten der Welle“. Das Veröffentlichungsdatum war bewusst gewählt: der 15. Jahrestag der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean. Die Hauptfigur des Romans, Herlina – Journalistin und Deutsch-Indonesierin – kehrt nach vielen Jahren widerwillig in ihre indonesische Heimat zurück. Der Schmerz über den Verlust der Mutter, die im Tsunami umkam, sitzt tief. Bald kommt Herlina einem Korruptionsskandal auf die Spur, in den auch ihr Bruder verwickelt zu sein scheint. Andie Arndt gibt den Opfern der Katastrophe von 2004 eine Stimme und greift gleichzeitig aktuelle Themen wie ökologische Ausbeutung und Bestechlichkeit auf.

Bald kommt Andie Arndts zweiter Roman auf den Markt, Arbeitstitel „Das Herz des Leoparden“. Darin begleiten wir die Hauptfigur Margo nach Nepal und tauchen mit ihr in eine fesselnde Kriminalgeschichte ein. Ich bin gespannt!

Autorin der Woche (39/2021)

1993 stellten Marta Kauffman und David Crane dem US-Fernsehsender NBC ihr Konzept zu einer neuen Sitcom vor. Ab 1994 wurde „Friends“ ausgestrahlt und war von Anfang an ein Erfolg. Über zehn Jahre hinweg begleiten wir die sechs New Yorker Freunde Rachel, Monica, Phoebe, Chandler, Joey und Ross durch dick und dünn.

Soweit ich mich erinnere, habe ich Friends erst Anfang der 2000er Jahre bewusst wahrgenommen, fand die Serie zunächst ganz unterhaltsam und dann immer, immer besser und lustiger. Und tatsächlich, auch heute noch fühle ich mich in Monicas Apartment und im Central Perk wie zu Hause (und beinahe wieder wie Ende 20).

Danke dafür, Marta Kauffman und David Crane!